Unsere Biologie-Exkursion nach Erlangen – Ein kleiner Einblick in die Entwicklungsbiologie und das Studentenleben
Es war einmal an einem Dienstag morgen…
Wir, die Bio-Gang aus der 12. Klasse, starteten am 4. Februar von Bamberg aus mit dem Zug zur Erlangener Universität. Schon während der Zugfahrt informierte uns unsere Lehrerin Frau Bier über die Hintergründe der bevorstehende Vorlesung mit dem Thema “Grundlagen der Entwicklungsbiologie”. Kaum angekommen machten wir es uns in den Sitzreihen des großen Saals für die Vorlesung bequem. Und trotz der im Hörsaal vorherrschenden Müdigkeit und dem hohen Anspruch des Vorlesungsinhalts, meisterte die Professorin es, uns innerhalb der 1,5 Stunden viele verständliche Infos zu Stammzellen und deren Determination zu übermitteln. Danach freuten wir uns über die wohlverdiente Pause mit einigen Stärkungen und kleinen Erkundungen der Universität. Die Theorie am morgen war schon ganz interessant, doch nun freuten wir uns alle auf den praktischen Teil. Mit dem Vorwissen, “Wir werden Hühner-embryonen präparieren”, gingen wir zusammen mit all den mehr oder weniger erfahrenen Erstsemesterstudenten in den Praxisraum. Ab dann hieß es:
“Exaktes Arbeiten!”, “Vorsicht mit der Pinzette!”, “Schneide(!) den Embryo aus dem Ei hinaus!”, “Du wirst das Herz schlagen sehen!” und “Staune!”.
Das Ganze mit dem Ziel, die Ausbildung verschiedenster Zellgruppen eines 30 Stunden alten Embryos, sowie die ersten Organe, wie Herz und Auge, eines 4 Tage alten Embryos im Binokular genauer betrachten zu können und zu analysieren. Wie auch in der Schule war die darauf folgende Aufgabe: “Zeichne, was du siehst, und beschrifte!” Bei diesen anspruchsvollen Aufgaben standen uns zum Glück immer angehende Biologielehrer zusammen mit Frau Bier und dem Dozenten zur Seite.Nachdem die Zeit aufgrund der spannenden Arbeit – bei der wir uns alle wie angehende Wissenschaftler fühlten – wie im Flug verging, traten wir letztendlich schnell wieder die Heimreise an.
Wir danken Frau Bier für einen erlebnisreichen Ausflug und hoffen, dass in den nächsten Jahren noch viele weitere Schüler die Chance bekommen einen solchen Tag an der Universität zu verbringen. Wir haben vieles gelernt, hatten viel Spaß und haben einen guten Einblick in das Studentenleben an der Erlangener Universität bekommen.
Mona Dippold, Leonie Stumpf
Es ist sicher immer spannend, an die eigene Universität zurückzukehren und Hörsaalluft zu schnuppern. Wenn man dann aber mit den eigenen Schülern in der Vorlesung sitzt und wie diese und die anderen Erstsemestler wirklich volle Konzentration aufbringen muss, um zu folgen, ist das sicher eine tolle Erfahrung für eine Lehrkraft. Es ist auch mal wieder schön, selbst Input zu bekommen, zumal in der Stammzellforschung in den letzten Jahren viel passiert ist und man es nicht immer schafft, im Schulalltag auf dem allerneuesten Stand zu bleiben. Auch wenn da ein Ehemann in der Entwicklungsbiologie an der Uni ganz gut ist, zumal er uns auch die Teilnahme an einem echten Erstsemester-Praktikumskurs ermöglichte.
Die Schüler sollten mit dem Tag einen echten Einblick in das Biologie-Studium bekommen – stellvertretend auch für andere Studiengänge. Vorlesungen einerseits – mit teilweise sehr hohem Anspruch, die auch einige Nachbereitung benötigen. Praktisches Arbeiten andererseits – mit der Faszination, die von den Lebewesen ausgeht, die man da unter die Lupe nimmt bzw. durch das Binokular seziert. Von praktischen Problemen – „wie bekomme ich den Embryo heil aus dem Ei heraus?“ – bis zu ethischen Fragen – „Wie lang wird das Herz noch schlagen? – ab wann ist das Hühnchen tot? “: die Schüler waren drei Stunden voll dabei! Und wer weiß – vielleicht sitzt ja nächstes Jahr einer von ihnen wieder in diesem Hörsaal.
Catja Bier