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“Gewehrkugeleinwirkung: Erschießung auf der Flucht – Innere Verblutung, Brusthöhle Bauchhöhle – Verstorben in der Roppeltsgasse [am]  23.3.1942, 4:30 Uhr” [1]

… heißt es nüchtern im offiziellen Bericht zum Tod von Bernard Delachaux in Bamberg am 23.03.1942 – vor nunmehr 80 Jahren. Er ist einer von zwei französischen Staatsangehörigen, die während des Zweiten Weltkriegs als Kriegsgefangene nach Bamberg gebracht und dort ermordet wurden. An sie und ihr furchtbares Schicksal erinnern heute zwei Stolpersteine, für die das DG und Frau Anna-Maria Welsch-Bomba die Patenschaft übernommen haben.

Wer waren diese beiden französischen Staatsangehörigen? Wie wird an sie erinnert? Unser P-Seminar möchte diesen Fragen auf den Grund gehen und das Schicksal von Bernard Delachaux und Ferdinand Rapiteau im Rahmen einer Ausstellung einer breiteren Öffentlichkeit näher bringen. Im Vorfeld finden dazu in den kommenden Monaten mehrere Aktivitäten statt, über die an dieser Stelle berichtet wird.

Anlässlich des 80. Todestages von Bernard Delachaux haben wir zusammen mit Frau Welsch-Bomba den Stolperstein besucht und als Zeichen gegen das Vergessen Vergissmeinicht und weiße Rosen niedergelegt.

 

 

 

Das P-Seminar und M. Schmidt

[1] zitiert nach: http://www.prisonniersdeguerre.com/bernard-delachaux-1914-le-creusot-1942-bamberg/, zuletzt aufgerufen am 23.03.2022.

Räuber Hotzenplotz – gefangen im Gradnetz

Ach, wenn es doch sooo einfach wäre, alle Verbrecher dieser Welt ausfindig und dingfest zu machen! Die Klassen 5a und 5e würden sofort bei der Suche mithelfen.

Aber worum geht es? Nach unseren Filmen über die Staudengärtnerei Strobler und die Gärtnerei Eichfelder hat uns das „filmische Fieber“ ergriffen. Wir wollten da weitermachen, wo wir vor den Weihnachtsferien aufgehört hatten. Momentan war jedoch gerade das Gradnetz in Geographie dran. Nun, dieses kann man leider nicht sehen, aber, so stellten wir fest, man kann es filmisch sichtbar machen. Allerdings klingen Breitenkreis, Null-Meridian und 50 Grad Nord nicht nach dem typischen Blockbuster-Material. Man könnte allerdings diese sperrigen Begriffe in eine kindgemäße Geschichte einbauen. Da die Schülerinnen und Schüler Räuber Hotzenplotz lieben und die Lehrerin Kaffee, entstand folgender Film:

 

Natürlich haben wir schließlich mithilfe des Gradnetzes den Räuber Hotzenplotz sowie die Kaffeemühle, die er von Kasperls Großmutter geklaut hat, gefunden, denn die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5a und 5e sind nun mit den Längen- und Breitenkreisen bestens vertraut.

G. Merz

 

Auch die zweite Spendenaktion am DG hat eine großartige Unterstützung erfahren:

Zum einen wurden uns fast 300 Töpfe mit Primeln und Stiefmütterchen geschenkt! Ein herzliches Dankeschön an die Bamberger Gärtnerei Dechant am Heidelsteig gleich in der Nähe des DGs und an den Blumenladen Naturnah in Kirchehrenbach, die spontan und unkompliziert ihre Unterstützung zusagten.

Und zum anderen wurden die Spenden der Gärtnereien im wahrsten Sinne vervielfältigt: Bei der „Verkaufsaktion“ auf Spendenbasis am Dienstag und Mittwoch durch die SMV und den Wahlkursen Schule ohne Rassismus/ Schule mit Courage und Umweltgruppe.

Es freut uns sehr, dass wir mit dem gelb-blauen Blumenmeer ein so schönes Zeichen gegen den Krieg setzen und BamberghilftUkraine unterstützen können.

C. Bier

Die Oberstufentheatergruppe des DG lädt zu der Aufführung ihrer Bearbeitung von Fahrenheit 451 ein(Autor: Ray Bradbury).  Bradbury entwarf eine dystopische Gesellschaft, in welcher der einzelne unter Druck gesetzt wird, weil er die Zielsetzung der Gesellschaft – hier die Vernichtung von Buch- und Geisteskultur – hinterfragt.

Die Aufführungen finden am 31.03. / 01.04. / 02.04.2022 jeweils um 19.00 Uhr im Mehrzweckraum des DG statt. Wir bitten um rechtzeitiges Erscheinen, da das etwaige Kaltgetränk vorher gewürdigt werden will und nebenbei die 3G Regeln umgesetzt werden wollen. Karten für das Stück ( sie gelten nur für das jeweils darauf stehende Datum und kosten 4,- €) gibt es im Sekretariat des DG oder bei D. Stoecker zu kaufen.

D. Stoecker

von Bertram Wagner

Das DG hat Nationalspieler hervorgebracht, Ex-Abiturienten spielen in der Basketball-Bundesliga und kann mit Johannes Thiemann sogar einen Olympioniken bei den Spielen im Sommer 2021 aufweisen. Und nun ein weiteres Novum, ein absolutes Highlight in der über 50-jährigen DG-Geschichte: Bundesverdienstkreuz für eine Lehrkraft!

Im Rahmen der Aushändigung der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, die im Bamberger Rathaus stattfand, würdigte Oberbürgermeister Andreas Starke das außergewöhnliche Engagement von Heinrich „Dobro“ Dobrzanski, der in seinem „zweiten Zuhause“, dem Dientzenhofer-Gymnasium, mehr als fünf Jahrzehnte Schulgeschichte geschrieben hat und immer noch verfasst, obwohl er bereits im Sommer 2011 in den gesetzlichen Ruhestand versetzt wurde.


Ein hohes Zeichen der Wertschätzung: Medaille und Urkunde, unterzeichnet vom Bundespräsidenten.
Foto: Bertram Wagner

In gleichem Atemzug betonte Starke, der mit dem Geehrten auch in Freizeitmannschaften gemeinsam am Ball war, dessen „exzellenten Ruf“ als einer der erfolgreichsten Betreuer von Basketball-Schulteams auf Landes- und Bundesebene. In Zahlen ausgedrückt: Vier Bundestitel, fünf weitere „Stockerl“-Plätze und an die 30 Landessiege. Dem „echten Vorbild“ attestierte Starke sportlichen Sachverstand, eine dynamische Motivationskraft und einen absoluten Willen zum Erfolg („Basketball war und ist Ihr Leben!“).

Der heute 77-Jährige, der jahrein jahraus nach wie vor basketballbegeisterte Schüler um 7 Uhr morgens in der DG-Halle trainiert, zeigte sich einerseits hoch erfreut über die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes, andererseits sollten die vorgetragenen lobenswerten Eigenschaften eigentlich zum Anforderungsprofil jeder Lehrkraft gehören. „Mir sind die Meistertitel nicht so wichtig, so dass ich kein echtes Highlight hervorheben kann. Weitaus wertvoller für mich ist die Anerkennung durch die Schüler und Spieler. Ich habe das Gefühl, dass die Jugendlichen bei mir gut aufgehoben sind. Und es steckt auch ein gewisses Maß an Egoismus dahinter, denn diese Art der Wertschätzung durch den Sport und Unterricht hält mich jung“, gibt sich der Geehrte bescheiden.

Ins Schwärmen gerät er auch, wie er als „Nichtsportler“ – er unterrichtete Chemie/Biologie und bildete als Seminarlehrer Generationen von Referendaren aus – über 40mal am Skikurs teilnahm, viele Schüler und auch Flüchtlinge mit Nachhilfe-Unterricht unterstützte, im Kindergarten allwöchentlich immer noch Ballschule betreibt und von den jetzigen Schülern „schöne Grüße von meinem Opa“ ausgerichtet bekommt, als Indiz dafür, welch große Zeitspanne die Sport- und Schulbegeisterung bei „Dobro“ schon anhält. Es sind die pädagogischen Fähigkeiten, die mit der Sportaffinität das Spezielle des Immer-Noch-DG-lers ausmachen. Wenn Lehrkräfte in Mutterschutz, Erziehungsurlaub sind oder krankheitsbedingt ausfallen, „Dobro“ steht zur Verfügung.

Lockeres Gespräch über viele sportliche und schulische Themen: Heinrich Dobrzanski und OB Andreas Starke.
Foto: Bertram Wagner

Dass bei einem derartigen Anlass auch die persönlichen Sportereignisse zur Sprache kommen, versteht sich von selbst. Bei den Korbjägern spielte er nur im Bezirk (VfL Jahn) und bis 2017 in einer Freizeitmannschaft, „schlitterte“ aber schon frühzeitig nach eines Trainer-Ausfalls in die Betreuer-Funktion; vor gut 30 Jahren übernahm er das Basketball-Kommando am DG. B-Schein als Schiedsrichter, Trainerausbildung, FCB-Jugendleiter und Hallensprecher in der „Blauen“ in der Bundesliga und international sind neben den vielen Landes- und Bundesfinals weitere Marksteine in seiner sportlichen Vita.

Der Tausendsassa ist natürlich auch beim traditionellen Klaus-Haferkorn-Turnier seit ewigen Zeiten dabei: Seit über 45 Jahren ist er Schiedsrichter, als Mitarbeiter unersetzlich und auch bei vielen Einlagenspielen selbst am Ball gewesen. Apropos aktiv: Bis 2017 spielte er jede Woche in seiner Freizeit-Mannschaft „Flower Power“.

In Sportlerkreisen machte sich Heinrich Dobrzanski besonders als Fußballer einen Namen: „Ich war kein guter Techniker, eher ein Zerstörer und beim Kopfball stark.“ Drei Jahre Bayernliga beim FC Bamberg, vom 1:0-Sieg gegen Haßfurt mit dem legendären „Luggi“ Müller spricht er noch heute mit großer Freude.

Die große Ehre, die die Bayerische Staatskanzlei für Dobrzanski initiierte, wurde mit „Dobro“ einer Lehrkraft zuteil, die „außergewöhnliches Format“ (Starke) besitzt und die ungeachtet der vielen Titel auf dem Parkett immer auf dem Boden blieb. Der unermüdlich aktive Pensionist hat in Bamberg dicke Kapitel zugleich der Schul- und Sportgeschichte geschrieben. Er wird auch weiterhin früh morgens die DG-Halle aufschließen und im Klassenzimmer stehen – nicht nur bis zu seinem 78. Geburtstag Ende Mai!

von Bertram Wagner

Große Ehre für eine Bamberger Schul- und Sport-„Institution“: Oberbürgermeister Andreas Starke überreichte die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland samt Urkunde an Heinrich Dobrzanski.

Foto: Bertram Wagner

 

In den nächsten Tagen und Wochen ist damit zu rechnen, dass noch viele geflüchtete Familien mit Kindern auch in Bamberg ankommen werden. Die Kinder werden voraussichtlich auch schnell in den Schulbetrieb der verschiedenen Schulen integriert werden und benötigen daher Sachspenden, sprich: Malbücher, Hefte, Umschläge, Stifte aller Art, Mäppchen, Radiergummis, Lineal, Spitzer usw. Bis nächsten Mittwoch, 23.3.,  stehen an drei Stellen im Schulhaus (Oase, vor dem Lehrerzimmer Altbau, im Neubau vor den Zimmern der Oberstufenkoordinator*innen) Spendenkisten für die Artikel. Die Spenden geben wir wieder direkt in der Posthalle auf der Lagarde-Kaserne ab.
Michael Blank