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Am Freitag, den 7. Juni besuchte die Klasse 11ac im Fach Katholische Religionslehre das Caritas Alten- und Pflegeheim St. Otto im Hain. Zuerst führte uns die Leiterin Barbara Blecha durch die Einrichtung und erklärte, wie wichtig es ist, die pflegebedürftigen Menschen als Ganzes zu sehen und ihre individuellen Bedürfnisse zu respektieren und zu ermöglichen, was z.B. auch ein Besuch beim Oktoberfest in München sein kann.

Anschließend hatten wir die Gelegenheit, einer Mitarbeiterin sowie sieben Bewohnerinnen und Bewohnern im Alter von 88 bis 95 Jahren Fragen zu stellen und sie erzählten bereitwillig aus ihrem überreichen Leben. Die zwei Ehepaare, die gemeinsam im Heim lebten, waren 70 Jahre verheiratet und nannten als Schlüssel für das lange gemeinsame Leben, dass sie einfach Glück hatten und auch in Krisen zusammenbleiben wollten. Interessanterweise spielte auch das Fehlen eines zweiten Autos eine Rolle – es hielt zumindest ein Paar zusammen, denn “heute kann ja jeder einfach davonfahren”.

Die entwaffnende Offenheit, der trockene Humor und die geistige Fitness der alten Menschen waren tief beeindruckend. Nur beiläufig wurden schlimmste Schicksale erwähnt, die sich in den unterschiedlichen Biografien fanden, meistens Folge einer Kindheit im 2. Weltkrieg. Ein Akademikerpaar hatte sein Leben lang beruflich die Welt bereist, während eine andere Bewohnerin als Kind nicht Lesen und Schreiben lernen durfte und in einer Fabrik in Bamberg arbeitete. Wir hörten von der Corona-Pandemie im Altenheim, der Rolle des Internets in diesem Lebensabschnitt, dem Umgang mit dem Tod, die Bandbreite der Themen war enorm.

Obwohl die meisten Bewohnerinnen und Bewohner nicht erwartet hatten, ihre letzte Lebensphase im Ottoheim zu verbringen, waren sie dankbar und glücklich über die zugewandte Atmosphäre. Auch Frau Hümmer, die seit 35 Jahren in der Pflege tätig ist, teilte diese Einschätzung und betonte, wie gern sie in diesem Beruf arbeitet. “Man lernt Demut und Dankbarkeit von den alten Menschen”, eine Einschätzung, die auch Barbara Blecha teilt.

Die alten Menschen und die Mitarbeitenden freuten sich über den Besuch der jungen Leute. Als Rat gaben sie den Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg, ihre Jugend zu genießen, denn „sie kommt nie wieder”. Für viele der Befragten war diese Zeit bereits vorbei, als sie im Alter der Klasse 11ac waren. Aber sie rieten auch, zu „lernen, lernen“, was hoffentlich eine gute Motivation zum Eintritt in die Kursphase im nächsten Schuljahr sein wird.

 

Von Agnes Burger