Menu

„Haferkörner“ treffen sich zum 66. Mal

Große Wiedersehensfreude beim „Haferkorn“

Am letzten Schultag vor Weihnachten ist es wieder so weit: Als eine der Keimzellen des Bamberger Basketballsports anerkannt und der Vorreiter („Mutter“) weiterer Schulturniere findet das traditionelle Klaus-Haferkornturnier des Dientzenhofer- und Clavius-Gymnasiums heuer zum sage und schreibe 66. Mal statt. Bei dieser Großveranstaltung in punkto Schul-Basketball, die wieder über 250 „Haferkörner“ an ihre alte Wirkungsstätte zieht und seit 2013 von Bertram Wagner und Reinhold Eckert – als Nachfolger des Turniergründers Bert Peßler – samt den Sportlehrkräften der beiden Schulen organisiert wird, treffen sich 33 Klassenmannschaften.

Auf acht Spielfeldern (CG, DG, Uni und Georgendamm) finden ab dem frühen Vormittag insgesamt 66 Begegnungen statt, wobei die Turnierhöhepunkte (Halbfinals 15.15 Uhr, Finale 17.15 Uhr) und das mit großer Spannung erwartete Einlagespiel zwischen den DG- und CG-Lehrkräften (16.15 Uhr) auf dem großen Spielfeld im Georgendamm ausgetragen werden. Die Begrüßung mit DG-Schulleiterin Brigitte Cleary findet um 8 Uhr in Halle 2 statt.

Welche Dimension dieses Gedächtnisturnier erreicht hat, lässt sich auch am Programmheft festmachen, das auf 76 Seiten „Haferkorn“ mit einem imposanten von Reinhold Eckert erstellten Zahlenwerk, unzähligen Fotos und Anekdoten aufwartet. Diesmal zieren die drei ältesten Mannschaften „Aireußer (OR-Meister 1977 – Bertram Wagner), „Kuffekl Gmbh“ (1978 – Reinhold Eckert) und „Die Peripheren“ (1979 – Rainer Schabacker) die Titelseite. Die „Oldies“ mit ihren Teilnahmen Nr. 47, 46 und 45 samt 14 Titeln kommen auf bisher 523 Begegnungen und markierten über 15 000 Punkte.

Auf der sportlichen Seite konzentriert sich es alles auf die Frage, ob der zuletzt so erfolgreiche Triple-Turniersieger „HASSler“ (2009 – Kevin Eichelsdörfer) den sechsten Triumph feiern kann, alles andere als ein „Selbstläufer“ angesichts der spielstarken Konkurrenz.

Neben den hohen Zielen im Kampf um die begehrte Silberschale steht die Wiedersehensfreude und das Aufeinandertreffen von Spielergenerationen und auch familiärer Banden im Blickpunkt. Fast fünf Jahrzehnte Altersunterschied auf dem Parkett, auch ein Alleinstellungsmerkmal für das in dieser Form größte Schulturnier Deutschlands, dessen „Hall of Fame“ mit vielen Persönlichkeiten des Bamberger Basketballsports um Karl-Heinz Wolfschmidt, Klaus Raupach und den 2021 verstorbenen ehemaligen OB Herbert Lauer erweitert wird. Erstmals „Haferkorn“-Luft schnuppern „Die Mogler“ aus der DG-Oberstufe mit Spielführer Tizian Schramm.

SPIELPLAN-2022
1 Titel

Die drei ältesten „Haferkorn“-Teams zieren den diesjährigen Tiel des 76-seitigen Programmheftes. Das Trio kommt auf über 500 Spiele und mehr als 15 000 Punkte.

„HASSler“ mit Titel-Hattrick zum 5. Turniersieg

 Von Katja Wagner

Wie alljährlich große Wiedersehensfreude bei über 250 Teilnehmern, eine Mammutveranstaltung mit 31 Mannschaften, hohes spielerisches Niveau ab den Achtelfinals und ein hochklassiges, spannendes Finale vor voll besetzter Tribüne im Georgendamm: Die „Haferkörner“ bewiesen auch bei ihrem halbrunden 65. Jubiläum einmal mehr, dass sie nicht nur Vorreiter weiterer Schulturniere sind, sondern auch ein fester Markstein im Bamberger Basketballkalender, der heuer zum zehnten Mal von Reinhold Eckert und Bertram Wagner – davor Turniergründer Bert Peßler 55mal – organisiert wurde.

Beim diesjährigem Gedächtnisturnier des Clavius- und Dientzenhofer-Gymnasiums mit sage und schreibe 60 Begegnungen binnen neun Stunden auf acht Spielfeldern erfüllte sich für den Titelverteidiger „HASSler“ ein „Haferkorn“-Traum: Die Mannen um Spielführer Kevin Eichelsdörfer schafften den Titel-Hattrick, was zuvor nur Teams schafften, und konnten nun bislang zum fünften Mal die begehrte Silberschale, heuer durch den Stellvertretenden DG-Schulleiter Steffen Wenker, in Empfang nehmen.

Eingerahmt von den beiden Organisatoren Reinhold Eckert (links) und Bertram Wagner freuten sich die „HASSler“ über Turniersieg Nr. 5 mit dem anvisierten Titelhattrick: (stehend v.l.n.r.): Patrick Eichfelder (2 Punkte im Finale), Steffen Wenker (Stellvertretender DG-Schulleiter), Sebastian Pleyer, Florian Fischer, Tim Seidelmann (6), Brian Hohmann (5), Maximilian Schiewer und Stefan Stelzer (2); kniend v.l.n.r: Ronald Roschnafsky, Thomas Zenkel (20), Spielführer Kevin Eicheldörfer (11) und Lucas Englisch.

Foto: Katja Wagner

Wer gedacht hatte, dass der Finalauftritt der favorisierten „HASSler“ (OR-Meister 2009) bei ihrer sechsten Finalteilnahme gegen die drei Jahre jüngeren „Flying Hähnla“ (2012 – Spielführer Kai Tzschentke) zu einer einseitigen Angelegenheit werden würde, wurde schnell eines Besseren belehrt. Gute drei Minuten vor Spielschluss war es Oliver Desch (7), der mit einem Dreier für die überraschende 35:33-Führung sorgte und somit der Titelverteidiger gehörig wankte, aber nicht fiel – dank Thomas Zenkel, der mit einem Dreier postwendend die richtige Antwort parat hatte. Für den „MVP“ dieses Finals, der am gesamten Turniertag das Maß aller Dinge war, bedeutete dieser Korb schon Punkt Nr. 20. Die restlichen Minuten gehörten nun voll und ganz dem „HASSler“-Team, die Mannen um die beiden Leistungsträger Alexander Sperke (17) und Kai Tzschentke (8) waren mit ihren Kräften am Ende, zumal Center Tim Leonhardt foulbedingt schon vor der Pause ausschied. Trotz des 0:13 Punkte-Laufs im Schlussakkord hielten sie über weite Strecken energisch dagegen und sorgten so für ein sehenswertes Finale, das nicht nur angesichts der insgesamt 13 erzielten Dreier überzeugen konnte.

Die drei ältesten Teams „Aireußer“ (1977 – Bertram Wagner), „Kuffekl GmbH“ (1978 – Reinhold Eckert) und „Die Peripheren“ (1979 – Rainer Schabacker) – immerhin mit insgesamt 14 Turniersiegen ausstaffiert – schieden nach der Vorrunde erwartungsgemäß aus. Ohne ihren verletzten Spielführer Benni Trunda stand der Haferkorn-Neuling „Tunesquad“ auf völlig verlorenem Posten und musste schon gehörig Lehrgeld zahlen, selbst gegen die um mehr als 40 Jahre älteren „Pharisäer“ (1982 – Gerald Kappler) blieb ihnen ein Erfolgserlebnis verwehrt (21:25). Das „Haferkorn“ schreibt doch immer wieder schöne generationsübergreifende Sportgeschichten.

Beim Dreierwettbewerb als Einstimmung aufs Finale setzte sich im 16er-Feld der Distanzwerfer Ole Vogt („Haudegen“) gegen Paul Meyer („Los Angeles Lechners“) mit 18:13 Treffern durch.

Da kommt Freude auf: Steffen Wenker als Stellvertretender DG-Schulleiter überreicht die begehrte „Haferkorn“-Silberschale an „HASSler“-Spielführer Kevin Eichelsdörfer.

Foto: Katja Wagner

„Treffen“ am Abend im Bootshaus

Dies ist keinesfalls gleichzustellen mit einer bloßen Siegerehrung, denn die Sieger müssen auch ihr Talent am Mikro beweisen und es ist ein Alleinstellungsmerkmal dieses Schulturniers des Dientzenhofer- und Clavius-Gymnasiums, dass aufgrund der Auswertungen aller Spielbögen der bisher absolvierten 4 940 Begegnungen zahlreiche Ehrungen möglich sind.

Bestens gelaunt präsentierte sich der diesjährige Hattrick-Gewinner, „HASSler“, im Siegesrausch und hielt an seinem Konzept fest, die besiegten sieben Gegner der Reihe nach „antanzen“ zu lassen und mit historischen „Haferkorn“-Fragen auf den Zahn zu fühlen. Bei falschen Antworten mussten die Verlierer nicht nur Häme und Spott ertragen, sondern auch „Abbitte“ leisten. Eine gelungene Aufführung, die großen Beifall im voll besetzten Saal fand.

Einziger Wermutstropfen: Der zweite traditionelle Auftritt, nämlich der des Neulings (heuer das Team „Tunesquad“) war aus „terminlichen“ Gründen nicht möglich. Ein absolutes „No-Go“ der Youngsters in der langen „Haferkorn“-Historie … Aber bekanntlich ist ja „aufgeschoben nicht aufgehoben“!

Der Stimmung beim Ehrungsmarathon tat dies aber keinen Abbruch: Spieler- und Team-Jubiläen sowie die Erweiterung des „100er-, 150er- und 200er-Clubs“ wurden mit Urkunden, CDs, „Haferkorn“-Zertifikaten, Champagner und Sekt wertgeschätzt.

Bei den „Club“-Ehrungen wurde Martin Höning von den Rekordgewinnern „Die Peripheren“ (1979) bei seiner 44. Teilnahme besonders gefeiert. Er durchbrach als Erster die 200er Marke (202) und hält somit nun zwei Rekorde. Als er das Mikrophon ergriff, lag die Vermutung nahe, dass die „Oldies“ ihren Abschied verkünden. Doch weit gefehlt: „Die Peripheren machen weiter!“ Klaus Groh (151) und Mitorganisator Bertram Wagner (152) machten die „150 voll“. Neue Mitglieder bei den „100ern“: Dirk Brüggemeier, Werner Röder, Stefan Vogt und Jan Hornung.

Einen hohen Stellenwert nehmen die Einzel-Ehrungen ein: Reinhold Eckert, zusammen mit Wagner zum zehnten Mal in der Organisations-Verantwortung, und Klaus Groh fehlten kein einziges Mal bei der 45. Teilnahme ihres „Kuffekl GmbH“-Team. Mannschaftskamerad Thomas Lips war 40mal dabei und Andi Bauer, Wolfgang Röder sowie Michael Bergmann 35mal.

Dreißigjähriges feierten: Marcus Geng, Stefan Vogt, Udo Kraus, Stefan Zeichner sowie Mitarbeiterin Margit Sestak. 25. Jubiläum: Stefan Fuchs, Christian Batz und Jörg Pohl. 20. Jubiläum: Hans-Jürgen Lang. Last but not least: 45. Teilnahme „Kuffekl GmbH“ (1978) und 35. Teilnahme „Anabole Steroide“ (1988).

Abgerundet wurde das halbrunde Jubiläum mit der imposanten Zahl, dass bislang über 133 000 Punkte erzielt wurden, und dem Hinweis, dass der 20. Dezember 2024 mit Turnier Nr. 66 schon jetzt „rot“ anzustreichen ist.

Nach der Corona-Pause und dem Doppeltermin im Juli und Dezember 2022 findet das diesjährige Klaus-Haferkornturnier wie gewohnt am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien statt. Beim kleinen Jubiläum – es ist bereits die 65. Auflage – nehmen am 22. Dezember 31 OR-Meister teil und ermitteln in 61 Begegnungen am Dientzenhofer-Gymnasium (9.30 Uhr – 15 Uhr), am Georgendamm und in der Halle des Clavius-Gymnasiums den Turniersieger. Vor dem Finale im Georgendamm (17.15 Uhr), steigt ein Dreier-Contest mit 16 eingeladenen Distanzschützen. Die Begrüßung startet um 8 Uhr in der Aula des Clavius-Gymnasiums. Die beiden Organisatoren Bertram Wagner und Reinhold Eckert freuen sich über den Schüler-Besuch am Vormittag und auch über eine wie im Vorjahr vollbesetzte Tribüne am Nachmittag bis hin zur Siegerehrung gegen 18 Uhr.

Hier der Spielplan!

Meisterstück für die „HASSler“ beim traditionsreichem Klaus-Haferkorn-Turnier, das am Jahresende zu den Höhepunkten im Bamberger Sportkalender zählt: Doppelter Gewinn der begehrten Silberschale binnen eines halben Jahres! Ein Novum in der über sechs Jahrzehnte langen Historie des wohl größten Turniers in Deutschland für Basketball-Klassenmannschaften! Die Mannen um Spielführer Kevin Eichelsdörfer behielten nach der „Sommer-Edition“ im Juli (coronabedingt nachgeholtes Turnier von 2021) auch bei der 64. Auflage dieser Veranstaltung des Dientzenhofer- und Clavius-Gymnasium mit 30 Teams und 60 Begegnungen die Oberhand. Der letztlich ungefährdete Finalsieg des OR-Meisters von 2009 gegen die vier Jahre älteren „Haferkorn`s Finest“, die ihrem Namen alle Ehre machten, war der insgesamt vierte Turniersieg für den Titelverteidiger.

Steffen Wenker als stellvertretender DG-Schulleiter überreichte die begehrte Silberschale an den „HASSler“-Spielführer Kevin Eichelsdörfer.
Foto: Katja Wagner

„Ein verdienter Erfolg! Über die große Zuschauerresonanz und die typische Haferkorn-Atmosphäre haben wir uns genauso riesig gefreut wie über den reibungslosen Turnierverlauf, dazu ohne große Verletzungen“, bilanzierte Bertram Wagner, der zusammen mit Reinhold Eckert und den Sport-Lehrkräften diese Großveranstaltung organisiert.

Ehe im Endspiel vor vollbesetzter Georgendamm-Tribüne der „HASSler“-Erfolg feststand, mussten die von Topscorer Thomas Zenkel (18 Punkte), dem Turnier- „MVP“, angeführten „HASSler“ sich nach dem Seitenwechsel (14:15) mächtig strecken. Ein überragend auftrumpfender Christopher Neudecker (16) hielt den späteren Zweitplatzierten lange im Spiel, doch letztlich entschied die individuelle Qualität und breitere Bank (42:25). Die weiteren Sieger-Punkte markierten: Kevin Eichelsdörfer (8), Tim Seidelmann (6), Stefan Stelzer (5), Patrick Eichfelder (3) und Ronald Roschnafsky (2).

Zu den Turnierüberraschungen zählten auch die beiden anderen Halbfinalisten „Die Rüftl“ mit Michael Ludwig, Christoph Sieben und Jonas Wiese als Leistungsträger-Trio sowie die Youngster „Los Angeles Lechners“ mit Noah Horlamus, Yannik Lechner und Paul Meyer.

Eingerahmt von Steffen Wenker (links) und den beiden Turnierorganisatoren Bertram Wagner und Reinhold Eckert (ganz rechts) feierten die „HASSler“ mit ihrem Spielführer Kevin Eichelsdörfer (vorne Mitte, mit Schale) ihren vierten Titel beim traditionsreichen Klaus-Haferkorn-Turnier.
Foto: Katja Wagner

Die hohe Qualität dieses Turniers lässt sich auch daran festmachen, dass ehemalige BBL-Spieler wie Erik Land, Nils Haßfurther und Johannes Richter zu Haferkorn-Teams gehören. Vor allem Letztgenannter, noch vor kurzem mit dem MBC im Bundesligageschäft, war zusammen mit TTL-Regionalliga-Spieler Christoph Dippold im wohl vorweggenommenen Endspiel gegen den „HASSler“ drauf und dran, Richtung Turniersieg zu eilen. Doch die „Üblichen Verdächtigen“ wurden im Viertelfinale knapp vom Eichelsdörfer-Team in Schach gehalten. Ein sehenswerter Kampf auf Biegen und Brechen!

Einen völlig anderen „Schlagabtausch“ liefern sich Mannschaften, die Generationen unterscheiden. So entwickelte sich zwischen den „Astronauten“ mit Spielführerin Mara Edelmann ein nettes lockeres Spiel gegen die 42 (!) Jahre älteren „Aireußer“ mit Bertram Wagner und Robert Heckel, die nach der „Aasgeier“-Absage erstmals die „Turnier-Oldies“ waren. Auch solche Spiele sind das Alleinstellungsmerkmal eines Haferkorn-Tages.

Thomas Zenkel führte nicht nur seine Mannschaft zum Turniersieg, sondern stand auch im Finale des spannenden Dreier-Wettbewerbs, den Michael Ludwig knapp für sich entscheiden konnte (16:15).

Beim abendlichen „Treffen“ mit sehenswerten Kabarett-Einlagen der „HASSler“ und der „Verlierertypen“ ging der Blick schon auf Turnier Nr. 65 am 22. Dezember 2023.

So sehen „Haferkorn“-Sieger aus … Gewinner-Jubel im Georgendamm!
Foto: Katja Wagner

 

Die Hoffnung stirbt zuletzt, so auch bei der großen „Haferkorn“-Familie, die sich seit über sechs Jahrzehnten traditionsgemäß am letzten Schultag vor Weihnachten trifft. Das wohl größte Schulturnier Deutschlands muss sich aber auch heuer der Pandemie beugen. Die Entwicklung der Fallzahlen mit den einhergehenden rechtlichen Rahmenbedingungen machen es nicht möglich, das 63. Turnier auf acht Spielfeldern in vier Hallen ordnungsgemäß durchzuführen. So siegten Vernunft und die Frage der möglichen Machbarkeit; diese Großveranstaltung mit über 250 Aktiven, einer Vielzahl von Schiedsrichtern und Kampfgerichts-Beteiligten sowie die Einbindung der Schülerschaft und Basketballfans ist am 23. Dezember schlichtweg nicht zu realisieren.

Schweren Herzens kamen Brigitte Cleary und Thomas Meier als Führungsspitze der veranstaltenden Schulen vom Dientzenhofer- und Clavius-Gymnasium mit den beiden Hauptorganisatoren Reinhold Eckert und Bertram Wagner, die 2012 den „Haferkorn“-Stab von Bambergs Basketball-„Vater“ Bert Peßler bekommen haben, übereinstimmend zu dem Entschluss, dass man Turnier Nr. 63 erst einmal für den Dezember 2021 streichen, aber für das gesamte Schuljahr gesehen nicht vollständig absagen wolle. Anfang des Jahres wolle man noch einmal beraten, ob eine Durchführung trotz vieler Fix-Termine noch möglich sein kann. Dann gäbe es eben 2022 ein doppeltes Klaus-Haferkorn-Gedächtnisturnier, vorausgesetzt man könne dies auch verantworten. Terminiert ist jedoch bereits der nächste offizielle Termin: 23. Dezember 2022.

Ob dann wieder Körbe geworfen werden können und welche rechtlichen Vorgaben herrschen, steht natürlich in den Sternen. Das 63. Turnier hätte dann eine zweijährige Verspätung, die „Haferkörner“ sitzen jedenfalls auf ihren gepackten Sporttaschen. Die Hoffnung auf das nächste Corona freies „Haferkorn“ stirbt zuletzt.

Katja Wagner

Corona bändigt Basketball: Zweite „Haferkorn“-Absage zum obligatorischen Termin am letzten Schultag vor Weihnachten. Den beiden Hauptorganisatoren Reinhold Eckert (links) und Bertram Wagner – hier kurz vor dem 60er-Jubiläum im Jahre 2017 – blieb keine andere Wahl.

Foto: Katja Wagner

 

Jede Serie hat bekanntlich einmal ein Ende – unabhängig ob ein sportliches Weltereignis, familiäre Feiern oder Traditionsveranstaltungen, Covid-19 stoppt landauf, landab Veranstaltungen. So verwundert es letztlich nicht, dass auch die 63. Auflage des weit über Bambergs Grenzen hinaus bekannten Klaus-Haferkorn-Gedächtnisturniers, gewohnt am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien ausgetragen, in diesem Jahr ausfallen muss. Am 23. Dezember 1958 war die Geburtsstunde, das Turnier entwickelte sich zu einer „Keimzelle“ des Bamberger Basketballs und über 2 300 Begegnungen gingen über die Haferkorn-Bühne, ehe nun Corona stärker als Tradition und Sport ist.

Schweren Herzens, aber angesichts der Lage ohne „Wenn und Aber“ kamen Brigitte Cleary und Thomas Meier als Führungsspitze der veranstaltenden Schulen vom Dientzenhofer- und Clavius-Gymnasium mit den beiden Hauptorganisatoren Reinhold Eckert und Bertram Wagner überein, dass am 22. Dezember dieses Jahres keine Körbe erzielt werden können. Thomas Meier über diese Entscheidung: „Auch wenn das Bedauern über die Absage dieses traditionsreichen Turniers, das so viele Menschen für einen so tollen Sport zu begeistern vermag, sehr groß ist, müssen doch leider Verantwortung und Vernunft in diesem Jahr die Oberhand behalten. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Mit Freude fiebern wir schon einem Corona-freien Turnier im kommenden Jahr entgegen.“

Angesichts der Dimension dieser Großveranstaltung mit über 250 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet gehen Verantwortung und Sicherheit in dieser Pandemie-Zeit eindeutig vor gegenüber sportlichem Ehrgeiz und der alljährlichen Wiedersehensfreude. Für 32 gemeldete Mannschaften, aufgeteilt in acht Hallen, ein Hygiene-Konzept zu entwerfen, das die behördlichen Standards im vollen Umfang berücksichtigt, ist für die Verantwortlichen ein Ding der Unmöglichkeit. Wie soll da die Sicherheit für alle Beteiligten der über 60 geplanten Begegnungen gewährleistet werden? Angefangen von der Umkleidesituation, dem Spielbetrieb über die Zuschauer- und Verpflegungssituation bis hin zum „Treffen“ (inkl. Siegerehrung) am Abend.

Natürlich stehen die Rahmenbedingungen längst, Reinhold Eckert hatte schon zu Jahresbeginn den Spielplan entworfen, die Haferkorn-Statistik auf den neuesten Stand gebracht und die Jubilare 2020 auf dem Ehrungsschirm.

Genauso wie Eckert war auch Bertram Wagner – beide seit über vier Jahrzehnten dabei und seit 2013 in der Organisations-Verantwortung – in der ersten Phase des Lockdowns noch verhalten optimistisch, dass das Turnier, das 2017 das runde „Sechziger“-Jubiläum feiern konnte und dabei hohe Wertschätzung erfuhr, Ende des Jahres stattfinden könnte. „Als sich dann aber im Sommer die Richtlinien für größere Veranstaltungen und den Schulbetrieb herauskristallisierten, schrumpfte der Hoffnungsschimmer zusehends. Ein Jahr ohne Haferkorn, zunächst zwar nicht richtig vorstellbar, nun aber wahr. Man muss sich da schon ein bisschen zwicken, aber es ist die harte Realität.“ Es dürfte viele Aktive, die schon mehrere Jahrzehnte dabei sind, geben, denen ähnliche Gedanken durch den Kopf schießen und die einen nicht derart für möglich gehaltenen, außergewöhnlichen Tag – nicht am Ball, sondern in der Schule oder Büro – zwei Tage vor Weihnachten verbringen werden.

Für das Quartett Eckert/Wagner/Cleary/Meier und die gesamte Haferkorn-Familie ist der Fokus nun auf den 23. Dezember 2021 gerichtet, wenn dann mit einjähriger Verzögerung (hoffentlich) das 63. Turnier stattfinden kann.

Katja Wagner

Die beiden Hauptorganisatoren Reinhold Eckert (links) und Bertram Wagner – hier kurz vor dem 60er-Jubiläum im Jahre 2017 – waren sich zusammen mit den Führungsspitzen der veranstaltenden Schulen Dientzenhofer-Gymnasium (Brigitte Cleary) und Clavius-Gymnasium (Thomas Meier) einig, dass angesichts der Corona-Situation und den damit verbundenen Richtlinien das diesjährige Haferkornturnier, erstmals nach 62 Turnieren,  nicht stattfinden kann.

Foto: Katja Wagner

Haferkorn Corna quer

Der Countdown läuft! Es ist die sage und schreibe 62. Auflage: Die Vorfreude von über 250 „Haferkörnern“ auf das traditionelle Basketball-Schulturnier des Clavius- und Dientzenhofer- Gymnasiums ist wie immer groß. Das liegt zum einen an der Wiedersehensfreude mit den ehemaligen Klassenkameraden, aber auch – bei den spielstarken etablierten Teams – am sportlichen Ehrgeiz. In den letzten vier Jahren sicherten sich „Lieblings-Liebige“ mit Spielführer Johannes Müller die begehrte Haferkorn-Schale. Bleibt die Serie bestehen?

Insgesamt nehmen heuer 31 Klassenmannschaften, aufgeteilt in acht Gruppen (CG-Bert-Peßler-Halle, Georgendamm, DG-Hallen), teil. Die beiden Turnierorganisatoren Reinhold Eckert und Bertram Wagner haben zusammen mit den Sport-Lehrkräften beider Schulen wieder die Rahmenbedingungen dafür geschaffen, dass die Großveranstaltung mit einer Dauer von über zehn Stunden reibungslos über die Bühne gehen kann. Bei der Begrüßung wird nicht nur die Silberschale zurückgegeben und dem Namensgeber Klaus Haferkorn sowie dem vor viereinhalb Jahren verstorbenen Turnier-Vater Bert Peßler gedacht, sondern auch bereits ein Teil der Ehrungen, die nur aufgrund der akribischen Eckert-Statistik möglich sind, durchgeführt.

34 Spielplan

„Treffen“ nach dem 60. Turnier in der brose Arena

Zur Tradition gehört auch, dass sich die „Haferkörner“ nach einem anstrengenden Turnier-Tag mit über 60 Spielen zum „Nachkarteln“ im VIP-Raum der brose Arena treffen. Dabei überwiegt natürlich die Wiedersehensfreude, denn viele Spieler reisen extra zum Turnier an und sehen ihre Klassenkameraden während des Jahres kaum.

Die Tagesordnung des „Treffens“ ist traditionell und blieb auch dem 60. Jubiläum unverändert: Zunächst die Ehrungen verdienter Mitarbeiter, Einzel- und Team-Jubilare, anschließend stellt sich der neue OR-Meister vor und als „Krönung“ des Abends „Haferkorn-Kabarett“ mit den Siegern.

Stadtempfang 60. Turnier FT

60. Turnier Sportteil FT Bericht

„Treffen“-Foto-Nachlese von Katja und Bertram Wagner

 

Turnierorganisator Reinhold Eckert beglückwünscht Günter „Speedy“ Scholz nach dessen 30. Teilnahme als Schiedsrichter.

 

Zum 10. Mal dabei: „Houseparty“ mit Spielführer Felix Augustin.

 

  1. Teilnahme: „Run and Gun“ (Spielführer Thorsten Lang)

 

30er-Jubiläum: „Anabole Steroide“ mit „Kapitän“ Werner Röder.

 

Zum 20. Mal dabei: Die Mannen um Philipp Aas („Animale Rationale“) freuten sich beim Jubiläum.

 

Etwas dezimiert bei der 30. Jubiläums-Ehrung: „SDI 85“

 

Sind längst eine „Haferkorn“-Institution: Die „Kuffekl GmbH“ mit Spielführer Reinhold Eckert.

 

Ehre wem Ehre gebührt: Reinhold Eckert verleiht Ulrich Reissig anlässlich dessen 40. Jubiläums ein Zertifikat. Der „Aasgeier“ war heuer der älteste aktive Turnier-Spieler! Respekt für den fitten 62-Jährigen!

 

Jubilare: Rolf Kratzert (35. Teilnahme), Gerhard Frank, Klaus Groh und Reinhold Eckert (alle 40. Teilnahme).

 

So bezahlen Sieger ihr Startgeld bei Katja Wagner ein: „Lieblings-Liebige“ Spielführer Johannes Müller mit der begehrten Silberschale.

 

Eva Ammermann stellte ihre Mitspieler des neuen OR-Meisters „Astronauten“ dem „Haferkorn“-Publikum vor.

 

„Die Nr. 1 der Stadt sind wir“! Zum dritten Mal in Folge Gewinner des Turniers: „Lieblings-Liebige“ (OR-Meister 2007).

 

Dippold-Treffen auf der Bühne: Sieger Dirk (rechts) meets Jörg, der diesmal mit „7 and a half MEN“ das Endspiel verpasste.

 

Viel Spaß auf der „Haferkorn“-Bühne: Die Sieger mit Turnierorganisator Bertram Wagner.

Empfang der Stadt Bamberg im Schloss Geyerswörth anlässlich des 60. Jubiläums des Klaus-Haferkorn-Turniers
„Basketball-Haferkorn“ ist aufgegangen“
VON KATJA WAGNER

Bamberg – Nach der Präsentation des Jubiläumsbuches, dem Turnier auf dem Parkett und dem „Treffen“ in der brose Arena folgte mit dem Empfang der Stadt Bamberg der Höhepunkt der Feierlichkeiten anlässlich des 60. Jubiläums des Klaus-Haferkorn-Gedächtnisturniers, das im Jahre 1958 von „Basketball-Vater“ Bert Peßler aus der Taufe gehoben wurde, und seitdem zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk läuft und läuft.

Bei der Jubiläums-„Krönung“ im Schloss Geyerswörth betonte Oberbürgermeister Andreas Starke als Gastgeber, dass solche Ehemaligenturniere fester Bestandteil der Basketballhochburg Bamberg seien. „Das Haferkorn hat eine großartige Geschichte hinter sich. Eine wunderbare Sache nicht nur wegen des Sports auf dem Spielfeld, sondern auch ob der gesellschaftlichen Entwicklung. Da treffen sich viele alte Bekannte, die Erinnerungen austauschen und Kontakte über Jahrzehnte pflegen.“ Angesichts der Gästevielfalt aus Nah und Fern ging Andreas Starke auch ausführlich auf die aktuelle Entwicklung der Stadt ein. Zum Abschluss seiner Rede nahm er auch noch einmal das 316 Seiten starke Nachlagewerk zum Jubiläum in die Hand („Symbol für die Bedeutung des Basketballs in Bamberg“) und bedankte sich bei den Autoren Reinhold Eckert und Bertram Wagner.

Letztgenanntem war es vorbehalten, im Namen der großen „Haferkorn-Familie“ einen Blick zurückzuwerfen, in den Mittelpunkt seiner Ausführungen stellte er die im Vorfeld erlebte Wertschätzung. „Die Namen Bert Peßler und Haferkorn waren für uns wie Türöffner. Egal ob bei den Medien oder Unterstützern des Buchs, der Ruf dieser Veranstaltung hat uns sehr geholfen“, beschreibt Bertram Wagner, der zusammen mit Reinhold Eckert alles daran setzt, dieses „Vermächtnis“ fortzusetzen, das mit viel Herzblut in über 50 Jahren Basketballgeschichte aufgebaut worden war. „Das Basketball-Haferkorn ist aufgegangen, so ist das entstanden, was die Freaks heutzutage genießen können. Ein Schulturnier als Keimzelle für das deutsche Basketball-Herz, was wollen wir mehr. Wir Haferkörner wissen diesen Empfang richtig einzuschätzen und haben diese Festtage für uns sehr genossen.“

Wer könnte die Anfänge besser beleuchten als ein „Kapitän“ einer OR-Mannschaft, die seit 1959 dabei war und 42 Teilnahmen aufzuweisen hat? Jürgen Grampp, geprägt von 110 Spielen und vor 61 Jahren mit dem Basketball-Virus infiziert, wartete als Spielführer der legendären „Datzerä“ mit herrlichen Anekdoten aus der Zeit in der (alten) Halle der damaligen Oberrealschule auf. „Da wurde vor Begeisterung noch mit „Tor“ gejubelt, vom „Ami-Spiel“ gesprochen und auch die Körpergröße spielte keine so große Rolle. Auch Dunkings waren nicht möglich! Die Holz-Verkleidung, die Kletterstangen und Türgriffe waren das unvergessliche Hallen-Beiwerk.“ Voller Stolz berichtete er auch von einer „Turnier-Adelung“: „Bei unserer letzten Turnierteilnahme 2005 gewannen wir gegen eine Mannschaft, die 24 Jahre jünger war!“

Ebenso wie Wagner sei er sich der großen Ehre eines Stadtempfangs bewusst: „Das ist eine besondere Würdigung!“ Mit einem „summa cum laude ohne Plagiatsprobleme“ an die Buchautoren schloss er seinen Rückblick zu den Turnieranfängen.

Ein Gruppenbild im Schloss-Hof mit Oberbürgermeister, Organisatoren und Mannschaftsvertretern zog den Schlussstrich unter eine „Haferkorn“-Woche mit dem Attribut „historisch“!

——————————————————————————-

Foto-Nachlese von Katja Wagner

Finale der Feierlichkeiten zum 60. Jubiläum des Klaus-Haferkorn-Turniers: Im Hof von Schloss Geyerswörth stellten sich Oberbürgermeister Andreas Starke (Bildmitte) und die große „Haferkorn“-Familie mit Organisatoren und Mannschaftsvertretern zum Gruppenbild.

Bei Haferkorn-Terminen immer dabei (sehr zur Freude von Organisator Bertram Wagner): Brose Bamberg-Geschäftsführer Rolf Beyer.

„Schulische Haferkörner“: Christian Lang, Fabian Kemmer (beide CG), Jürgen Liebig und Susanne Lohneiß (beide DG).

Ein „Haferkorn“-Ehepaar: Reinhold und Angelika Eckert; er Mitorganisator, Buchautor und Spielführer „Kuffekl GmbH“, sie Spielerin beim Rekordsieger „Die Peripheren“.

Volkmar Haferkorn (links), Zwillingsbruder des Namensgebers, hat in 60 Jahren noch keinen einzigen „Haferkorn“-Termin verpasst.

Basketball-Macher aus verschiedenen Jahrzehnten (v.l.): Rolf Beyer (Brose Bamberg), Heinz Fuchs (TTL), Fritz Hofmann und Helmut Wurm (beide FC).

Herrliches Ambiente in Schloss Geyerswörth.

Nach seinen Ausführungen zu Beginn des Empfangs bekam Oberbürgermeister Andreas Starke „Haferkorn“-News von Jürgen Grampp und Bertram Wagner serviert.

„Datzerä“-Spielführer Jürgen Grampp und Mitorganisator Bertram Wagner – zusammen mit Reinhold Eckert das Peßler-Nachfolger-Duo – freuten sich sehr über die hohe Wertschätzung für das Turnier.

Prosit auf 60 Jahre „Haferkorn“!