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Am 18. Juni hatte unsere Schule erneut die Ehre, Herrn Dhany Sahm, einen erfahrenen Jugendoffizier und Hauptmann der Bundeswehr, für einen Vortrag zur internationalen Politik begrüßen zu dürfen. Der „Afghanistanveteran“ Sahm hat bereits zwei Einsätze im fernen Land am Hindukusch hinter sich und engagiert sich nun für die Bundeswehr in der politischen Bildung, insbesondere in den Bereichen Außen- und Sicherheitspolitik. In seinem Vortrag beleuchtete er nach einer kurzen persönlichen Vorstellung – Herr Sahm ist u.a. begeisterter Fallschirmspringer – die vielseitige Rolle Chinas als Partner, Konkurrent und Systemrivale sowohl in der Politik wie im wirtschaftlichen Bereich. Aber auch für die Produktion billiger (Plastik-)Produkte, für grassierende Korruption und z.B. totale Überwachung wie eingeschränkte Pressefreiheit ist Chinas Diktatur international bekannt. So müssen wir uns als Europäische Union, aber auch als Deutschland mit unserer sozialen Marktwirtschaft auf merklich veränderte und nicht zuletzt durch China angestoßene veränderte weltpolitische Koordinaten einstellen. China strebt – zuletzt immer unverhohlener – eine „Überwindung“ der regelbasierten internationalen Ordnung und der bis 1990 fest verankerten dualen Polarität zwischen Russland und den USA an: militärisch durch massive Aufrüstung, wirtschaftlich durch den Aufbau einer „neuen Seidenstraße“, politisch durch die Ablehnung freiheitlicher, demokratisch legitimierter Gesellschaftsordnungen. Diese zeigt sich auch in der Unterstützung anderer unterdrückerischer Systeme wie in Russland, Nordkorea oder im Iran. Damit waren wir bei einem weiteren Schwerpunkt seines Vortrags, der auf der Europäischen Union (EU) als Werteunion im Konzert der unterschiedlichen Staatssysteme auf der ganzen Welt lag.

 

Hauptmann Sahm sprach auch über den demografischen Wandel als neues Problem in China, also die seit einigen Jahren merklich schrumpfende Bevölkerung – nicht zuletzt als Folge der jahrelang verfolgten Ein-Kind-Politik – und die Prägungen innerhalb der chinesischen Bevölkerung, die eben anderen „Gesetzmäßigkeiten“ als diejenige in westlich geprägten Gesellschaften folgte und nach wie vor folgt, wie etwa der Leitidee, dass das Wohlergehen der „Gruppe“ Vorrang vor den Interessen des Individuums haben müsse.  Darüber hinaus wurde – wie bereits oben genannt – über die neue Seidenstraße, neue Handelswege und neue Schlüsseltechnologien, z.B. Speichersysteme oder die Halbleiter- und Satellitentechnik als wirtschaftliche Möglichkeiten Chinas, den Westen zu überrunden gesprochen.

 

 

Die nach wie vor starke Korruption in China oder die Dominanz der Kommunistischen Partei und hier insbesondere die des Präsidenten Xi, der erst vor Kurzem die Verfassung ändern ließ, um sich eine weitere Amtszeit zu ermöglichen, waren weitere Themen, die Sahm beleuchtete. Parallelen zum ebenso autokratisch regierenden russischen Präsidenten Putin drängen sich hier auf. Sein Vortrag bot den Zuhörenden so wertvolle Einblicke in die komplexe Welt der internationalen Politik und der immer bedeutender werdenden Rolle Chinas darin.

 

Emily Breitfelder, Klasse 10c

 

 

Weitere Rückmeldungen aus den 10. Klassen

Bei diesem Vortrag wurde mir erst klar, wie gefährlich die Einsätze der Bundeswehr sein können.

Am spannendsten fand ich, wie er von seinen Erfahrungen bei der Bundeswehr geredet hat.

Die Atmosphäre beim Vortrag fand ich angenehm: sehr entspannt, aber informativ!

Was ich mitnehme: China will bis 2049 die größte militärische und Wirtschaftsmacht auf der ganzen Welt sein – noch vor den USA! Was heißt das für uns?

China ist ja heute schon viel mächtiger als gedacht!