Für den Fremdsprachenwettbewerb gab es für eine engagierte Schülerinnengruppe dieses Mal besonders hohe Hürden zu überwinden. Diese bestanden jedoch nicht, wie man vielleicht annehmen könnte, in der Fremdsprache, sondern in den Tücken der Technik. Aber der Reihe nach.
Auf die Idee, mit einem selbst komponierten englischen Film beim Fremdspachenwettbewerb 2020 (!) etwas zur Rettung unseres Planeten beizutragen, kamen die vier Schülerinnen, Anna, Annalena, Helena und Theresa, durch eine Reportage für Kinder im Fernsehen, bei der es um die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll ging. Außerdem haben sie bei youtube den schockierenden Film über eine Schildkröte angesehen, in dem eine Schildkröte aufgrund misslicher Umstände einen langen Plastikstrohhalm in ihrem Nasenloch hat und ein paar Umweltschützer versuchen, diesen mühsam zu entfernen. Als die vier Mädchen dann in der sechsten Klasse anfingen, die Nachrichten zu verfolgen, haben sie festgestellt, dass das Thema Umwelt immer wichtiger wird und uns Menschen in allen Bereichen unseres Lebens betrifft. Auch in Geographie hat sich die Klasse des Themas „Plastikmüll“ angenommen und im Rahmen einer Exkursion auch den Unverpackt-Laden in Bamberg besucht.
Die Schülerinnen haben sich als Plot für ihren Film überlegt, dass von ihrer Vierergruppe zwei Mädchen die Umwelt verschmutzen und zwei Mädchen, die aktive Umweltschützerinnen sind, versuchen, die anderen beiden davon zu überzeugen, dass ihr Verhalten falsch ist, was ihnen am Ende des Films auch gelingen soll.
Ihren Film “Save our planet” haben die Schülerinnen eigentlich schon in der sechsten Klasse erstellt und sie haben auch alles getan, um den Film für den Fremdsprachenwettbewerb 2020 rechtzeitig abzuschicken, denn er war pünktlich fertig. Aber dummer Weise konnte man den Film auf dem Computer der Mutter einer Schülerin perfekt abspielen, aber man konnte ihn von dort aus weder auf die Wettbewerbsseite hochladen noch anderweitig verschicken. Obwohl, ganz so war es nicht, man konnte ihn versenden, aber der Ton war dann plötzlich weg. Und was bringt ein Stummfilm für einen Fremdsprachenwettbewerb? Nichts. Auch alle Computerexperten wussten nicht mehr weiter.
Aber unsere DG-Mädels haben nicht aufgegeben und, nachdem die erste Enttäuschung ein wenig verklungen war, beschlossen, dass sie es noch einmal versuchen werden, den Film zu retten. Doch dann kam der zweite Corona-Lockdown. Die vier Schülerinnen durften sich nicht mehr in der Schule treffen und auch sonst konnten sie den Film nicht bei einem der Mädels daheim fertigstellen. Folglich konnten der Film auch für den Fremdsprachenwettbewerb 2021 nicht eingereicht werden. So ein Pech.
Nach dem Lockdown ging es erneut an die Arbeit. Der tonlose Film wurde hergenommen, mithilfe eines anderen Computerprogramms geladen und noch einmal ganz neu aufgesprochen. Jetzt stimmen zwar die Mundbewegungen nicht mehr exakt mit dem gesprochenen Wort überein, aber dies ist trotzdem viel besser als ein Stummfilm. Endlich hat der Film nach langer Zeit doch noch sein “happy ending” bekommen. Für die Schülerinnen war es im Herbst 2021, während der letzten Tonaufnahmen, sogar ganz lustig, sich im Film als damalige Sechstklässlerinnen zu sehen, denn aus den Kindern von damals waren in der Zwischenzeit junge Damen geworden.
Nun hoffen alle, dass “Save our planet” mit Ton beim Fremdsprachenwettbewerb 2022 ankommt, und zwar sowohl technisch als auch bei der Jury. Außerdem wünschen sich die Schülerinnen natürlich auch, dass sie mit ihrer ersten englischen Filmproduktion ein wenig dazu beitragen können, dass unser Planet gerettet wird. Im November 2021 war ja der Weltklimagipfel in Glasgow, der erneut deutlich gemacht hat, dass der Appell ihres Films immer noch aktuell ist. Leider.
Obiger Text entspricht etwa dem Begleitartikel, den wir für den Fremdsprachenwettbewerb 2022 verfasst haben. Mittlerweile hat sich aufgrund der politischen Umstände in der Ukraine unser Wunsch “Save our planet” auf dramatische Weise noch weiter verstärkt.
G. Merz