„Schon Schiller hatte sich bei der Bearbeitung des historischen Stoffes jede Menge Freiheiten genommen, warum also nicht auch Philipp Arnold?“ – diese Frage stellte die Süddeutsche Zeitung in ihrer Theaterrezension zur Bamberger Inszenierung der Maria Stuart. Mit einer beeindruckenden schauspielerischen Leistung, einem reduzierten Bühnenbild mit schlichten, aber ausdrucksstarken Kostümen und einem wagemutigen V. Akt zeigte die Inszenierung neue Facetten eines bekannten klassischen Dramas und führte nicht zuletzt deshalb zu einigen Diskussionen nach dem Stück. Die Schülerinnen und Schüler der Q12 rätselten, ob der veränderte V. Akt Sinn ergebe oder was der nun eigentlich solle. Dem einen gefiel die Version der beiden überlebenden Königinnen, der andere fand den abschließenden Song völlig unpassend. Die inszenatorischen Mittel des Regisseurs Arnold hatten für viele schon Wiedererkennungseffekt und so manch einer verglich die Maria Stuart-Inszenierung mit der letztjährigen von Dantons Tod – aber auch hier gab es keine einheitliche Meinung, dafür aber viele individuellen Einschätzungen und Bewertungen.
Einig war man sich dann aber doch mehrheitlich, dass ein Theaterbesuch selbst kurz vor dem Abitur auf alle Fälle lohnend ist!
Von Barbara Reidelshöfer