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Ein großes Anliegen des Religions- und Ethikunterrichts ist es, „über den eigenen Tellerrand“ zu schauen. Aus diesem Grund luden wir Deutschlands erste deutschstämmige Rabbinerin, Frau Dr. Antje Yael Deusel, ein, zu uns zu kommen, um vor den Schülerinnen und Schülern der 9. Jahrgangsstufe einen Vortrag über das Judentum zu halten.
Frau Dr. Deusel studierte an der Universität Erlangen-Nürnberg Humanmedizin und spezialisierte sich dann im Fach Urologie bzw. Kinderurologie. Nach langjähriger Tätigkeit im Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde in Bamberg ließ sie sich am Abraham-Geiger-Kolleg in Potsdam zum Magister in Jüdischen Studien an der Universität Potsdam ausbilden. 2011 wurde Antje Yael Deusel in der Synagoge Bamberg zur Rabbinerin ordiniert.

In ihrem Vortrag ging Frau Dr. Deusel auf interessante Aspekte des jüdischen Glaubens ein. So erklärte sie z.B. den Unterschied zwischen dem sogenannten orthodoxen und dem reformierten Judentum, in dem es eine echte Gleichstellung zwischen Mann und Frau gibt. Oder: Koscheres, also erlaubtes Essen umfasst Milchprodukte, die aber nicht zusammen mit Fleisch gekocht oder verzehrt werden dürfen. Schweinefleisch ist verboten, Fleisch von Paarhufern, die auch Wiederkäuer sind (Rinder, Ziegen, Schafe), und Geflügelfleisch sind dagegen erlaubt, ebenso wie Fischarten mit Schuppen und Flossen. Schalentiere dagegen sind verboten.
Ihr Aufgabenfeld als Rabbinerin beschrieb Frau Dr. Deusel als sehr umfangreich: Predigten, Religionsunterricht, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Seelsorge, Beerdigungen, Eheschließungen u.v.m .Aufmerksam folgten die Schüler diesen Ausführungen und konnten „aus erster Hand“ Erkenntnisse über die jüdische Religion, die als Wurzel des christlichen Glaubens gilt, gewinnen.