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Am Freitag, den 29.04.2022, besuchten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a das Theaterstück „Der zerbrochene Krug“ des Autors Heinrich von Kleist im ETA Hoffman Theater Bamberg. Vorher durchliefen sie jedoch zur Vorbereitung einen Workshop mit zwei Mitarbeiterinnen des Theaters.

Im Rahmen dieses Workshops wurde die Klasse intensiv auf das Stück vorbereitet. Das allgemeine Erwartungsbild belief sich dabei auf einen langen Vortrag, doch die beiden Expertinnen führten uns mit viel Enthusiasmus und kaum Vortrag in das Theaterstück ein.

Natürlich gehörte eine anfängliche Erklärung des Themas mit zum Programm, die jedoch sehr spannend vorgetragen wurde und sofort die Neugier vieler Schüler weckte. Kurz danach folgte zur großen Überraschung vieler eine praktische Übung, in der sich die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen den noch nicht bekannten weiteren Verlauf der Geschichte überlegen und teilweise selbst darstellen sollten. Nach einer Erklärung zum weiteren Verlauf des Stückes folgten erneut praktische Übungen.

Dabei lernten die Schülerinnen und Schüler selbst ein paar Übungen kennen, die eine große Rolle für das Schauspielern spielen. Hierzu zählten verschiedene Aufwärmübungen, wie die Übung des „Helikopters“. Hierbei entspannt man die Lippen und atmet durch den Mund aus, wobei die Lippen anfangen zu vibrieren, dabei soll man mit der Stimme auf- und abgehen. Diese Übung wird nicht nur von Schauspielern, sondern beispielsweise auch von Sängern eingesetzt.

Anschließend wendeten die Schülerinnen und Schüler das zuvor Gelernte in einem kurzen Alternativdialog an, in dem auch Improvisation eine große Rolle spielte, und trugen ihre Dialoge vor. Als Entlastung durfte man den Dialog in moderner Sprache, wie wir sie sprechen würden, gestalten. Die praktischen Teile des Workshops haben allen viel Spaß gemacht und waren eine gute Vorbereitung auf das Stück.

Nachdem unsere Klasse sich also nun via Workshop mit dem Theater Stück “Der zerbrochene Krug” beschäftigt und sich intensiv darauf vorbereitet hatte, fand dieses am Freitagabend, den 29.04.22 schließlich statt und begann um 19 Uhr mit dem Zusammentreffen der Klasse. Nach kurzem Warten, gelangten die Schülerinnen und Schüler auf ihre Plätze. Gegen circa 19:30 Uhr begann das Stück.

Wenn man als Neuntklässler hört, man gehe mit der Klasse in ein Theaterstück von Kleist, denkt man vermutlich zuerst einmal an sehr altertümliche Sprache mit Begriffen wie „Edler Herr“. Dem war bei der Aufführung dann aber nicht so.

Das Stück, das in einem niederländischen Dorf spielt, handelt von der Anklage einer Mutter, die den Verlobten ihrer Tochter beschuldigt, den Krug zerstört zu haben. Dieser bestreitet das ganze jedoch und beteuert seine Unschuld. Nur die Tochter hatte das Geschehene mitbekommen und weiß, wer der wahre Täter ist. Obwohl sie ihren Geliebten verteidigt, teilt sie die Identität des Schuldigen mit niemandem und behält ihr Wissen als Zeugin für sich. Dazu kommt der Richter, welcher ein hinterhältiger Mann ist. Dieser versucht energisch und mit allem Aufwand, irgendeinen Schuldigen zu finden, um diesen Fall hinter sich zu bringen. Der Prozess wird jedoch von Gerichtsrat Walter, der zur Revision kurz zuvor eintraf, misstrauisch verfolgt.

Das besondere und vielseitige Stück beinhaltete neben dem komischen und recht witzigen Gerichtsfall viele emotionale Szenen und ließ dadurch nichts zu wünschen übrig. Einmal gab es einen starken Streit unter den Figuren, ein anderes Mal lachten sich die betrunkenen Figuren kaputt. Besonders am Schluss schockierte viele das vollkommen unerwartete Ende der Geschichte, welches eine große Kehrtwende im Stück darstellte und diese umso spannender machte.

Das Stück endete schließlich nach 2 Stunden und hinterließ bei vielen, mich miteingeschlossen, einen besonderen Eindruck – was bestimmt manche antreiben wird, wieder mal ins Theater zu gehen.

 

Justus Meier und Vijolind Gashi