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Wer hat nicht schon einmal erlebt, dass man eine Person sieht, die von einer anderen bedrängt oder vielleicht sogar geschlagen wird und man sich fragt: „Was soll ich tun?“ Wenn Sie eingreifen, nennt man dies Zivilcourage.  Was genau Zivilcourage ist und wie man sich in welchen Situationen verhalten soll, wird in diesem Artikel präzise erklärt.

Doch, was ist Zivilcourage genau? Zivilcourage ist, wenn man sich für eine angegriffene Person stark macht und dem Angreifer/ der Angreiferin klar macht, dass dieses Verhalten falsch ist. Hier ist es ganz wichtig, zwischen Zivilcourage und Hilfsbereitschaft zu unterscheiden. Bei der Hilfsbereitschaft gibt es keinen konkreten Gegner, also keine Person, gegen die man vorgehen muss. Jedoch wird nicht immer eingegriffen. (vgl. Der Spiegel Nr. 11/2013)

Eine Statistik der Zeitschrift Gehirn und Geist von 2010 (S.50) beweist, dass Männer zwar öfter Gewalttaten erlebt haben, jedoch wurde Frauen weniger geholfen. Die Psychologin Veronika Brandstätter erklärt in einem Interview mit dem Spiegel (11/2013), warum es schwierig ist, in solchen Situationen richtig zu entscheiden. Als Erstes gibt es widerstreitende Werte, zum Beispiel können Zweifel aufkommen, ob sich dort tatsächlich eine ernsthafte Gewaltsituation oder doch nur ein Streit abspielt, andererseits gibt es auch Angst vor der körperlichen Gewalt, z. B.: Werde ich angegriffen, wenn ich mich für diese Person einsetze? Sie sagt, Zivilcourage sei schon im Kleinen, Alltäglichen nötig, wie bei häuslicher Gewalt in der Nachbarschaft, oder bei rassistischen Bemerkungen im Freundeskreis. Jetzt fragen Sie sich wahrscheinlich: „Aber wie genau soll ich mich denn einsetzen?“

Dafür gibt es fünf Schritte, die Sie befolgen müssen, wenn Sie Zivilcourage zeigen wollen: Der erste Schritt ist, die Situation wahrzunehmen. Das Problem ist, abzuwägen, ob es sich tatsächlich um eine ernsthafte Situation handelt. Der zweite, die Situation auch wirklich als Notfall zu bewerten. Der dritte Schritt ist, sich verantwortlich zu fühlen und nicht zu denken: „Aber die Person, die näher dran sitzt, könnte doch viel einfacher eingreifen. „Der vierte Schritt ist, das Handlungswissen zu aktivieren. Und der letzte Schritt ist tatsächlich das Eingreifen an sich. Sollten Sie minderjährig sein, dann wenden Sie sich an einen Erwachsenen. Versuchen Sie sich auch in einer Situation eher auf das Opfer zu beziehen und nicht auf den Angreifer, das könnte aggressiv machen. Sollte der Täter tatsächlich bewaffnet sein, rufen Sie unverzüglich die Polizei. Man könnte zum Beispiel auch ein Zivilcourage-Training absolvieren, in dem Sie lernen, wie sie sich effektiv für eine Person stark machen. (vgl. Gehirn und Geist. Fachzeitschrift für Psychologie und Hirnforschung Nr.9/2010)

Auch wir am DG sollen lernen, Zivilcourage zu zeigen, indem wir uns gegen Rassismus stark machen, damit Menschen aus fremden Ländern endlich ohne Hass leben können.

Wenn wir in Zukunft Gewalt in der Öffentlichkeit verhindern wollen, sollte jeder von uns diese Tipps verinnerlichen, denn nur dann beweisen wir echte Zivilcourage und können Menschen in Not helfen.

Justus Meier, 8a